Dienstag, 18. Dezember 2018

Wilhelmine von Hillern: Widmung für Oberstabsarzt Dr. Alfons Stauder






"Dem ehrenwerten Herrn Oberstabsarzt Dr. Stauder! Es gibt nur eine wahre Freiheit - es ist die, wohlzutun. - Das habe ich tief empfunden als Ihre wissenschaftliche Strenge, verbunden mit unendlicher persönlicher Güte und Milde mein schweres Krankenlager erleichtern halfen und mir das vollendete Bild eines innerlich freien Menschen boten. Mit unauslöschlichem Dank für diese wundervolle Erfahrung, - die Verfasserin, Wilhelmine von Hillern, 9/7/16."

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Céline: Voyage au bout de la nuit

Mit meinem Diplom konnte ich mich ja überall etablieren ... Aber anderswo würde es weder besser noch schlimmer sein... Anfangs freilich ein bisschen besser, weil es immer ein wenig Zeit braucht, bis die Leute einen kennen lernen und bis sie in Zug kommen und heraushaben, wie sie einem schaden können. Solange sie noch die Stelle suchen, wo sie einem am leichtesten wehtun können, hat man noch ein bisschen Ruhe, aber sobald sie die verwundbare Stelle gefunden haben, kommt es wieder auf dasselbe heraus. Mit einem Wort, am angenehmsten ist die kurze Frist, während der man an einem neuen Ort unbekannt ist. Nachher geht überall die gleiche Sauerei los. Das ist ihre Natur. Es kommt bloß darauf an, nicht so lange zu warten, bis sie eure wirklichen Schwächen heraushaben, die Brüder.

(Reise ans Ende der Nacht, S. 292)

Eugen Roth: DB-ABC (1959)



Daß längste Reisen man kaum spüre,
Greift man zu lustiger Lektüre. 


Donnerstag, 27. September 2018

Opa Arthur weiß, was Sache ist

Schopenhauer enttäuscht einen nie, man muss nur auf's Geratewohl einen Band von ihm aufschlagen, um sofort auf goldene Worte zu stoßen: 

1) zuvörderst ist die traurige Beschaffenheit einer Welt, deren lebende Wesen dadurch bestehn, daß sie einander auffressen, die hieraus hervorgehende Noth und Angst alles Lebenden, die Menge und kolossale Größe der Uebel, die Mannigfaltigkeit und Unvermeidlichkeit der oft zum Entsetzlichen anwachsenden Leiden, die Last des Lebens selbst und sein Hineilen zum bittern Tode ehrlicherweise nicht damit zu vereinen, daß sie das Werk vereinter Allgüte, Allweisheit und Allmacht seyn sollte. Hiegegen ein Geschrei zu erheben, ist eben so leicht, wie es schwer ist, der Sache mit triftigen Gründen zu begegnen. 



(Parerga und Paralipomena 1, 114)